Neue Hecken braucht das Land

Gebiete wie das Landschaftsschutzgebiet „Pöhlberg“ bei Annaberg-Buchholz, in dem Hecken das Landschaftsbild prägen, sind heute eine Rarität. Mit der großflächigen Nutzung der Flächen durch Landwirtschaftliche Betriebe wurden die Strukturen in der Landschaft zur Intensivierung der Flächenbewirtschaftung beseitigt. Viele Arten des Offenlandes, zum Beispiel Rebhuhn, Feldhase, Turteltaube, Neuntöter und Raubwürger, benötigen aber Landschaftselemente wie Hecken zum Schutz und zur Nahrungssuche. Entsprechend selten können die genannten Arten heute beobachtet werden. Deshalb braucht das Land neue Hecken! Feldhecken werden aus regionaltypischen Gehölzen wie Heckenrose, Weißdorn, Schlehe, Faulbaum, Wildapfel, Hainbuche und Eberesche gebildet. Sie wurden früher von Bauern als Wind- und Erosionsschutz, Grundstückseingrenzung und Feuerholzspender angelegt. Alle 20 bis 40 Jahre setzte man die Hecken auf Stock. Mit dem Anbau großflächiger landwirtschaftlicher Monokulturen wurden viele Hecken gerodet, die Säume und Ackerrandstreifen beseitigt.

 

Der Regionalverband Erzgebirge e. V. hat bisher ein- bis zehnreihige Hecken im Limbacher Teichgebiet mit einer Gesamtlänge von 2500 Metern und bei Lichtenwalde mit einer Länge von 1400 Metern gepflanzt. In diesen Hecken brüteten bereits Neuntöter, Dorngrasmücke und Goldammer. Auch Feldhasen, Fasan, Raubwürger, Grauammer und Braunkehlchen wurden beobachtet. Im Herbst 2004 wurde die Anpflanzung eines Feldgehölzes auf einer Fläche von 5000 m² in Chemnitz-Ebersdorf und im Frühjahr 2005 die Anpflanzung einer 325 Meter langen Hecke bei Lichtenwalde realisiert. Wer selbst Flächeneigentümer ist und seine Fläche durch eine Heckenanpflanzung aufwerten möchte, kann sich mit dem Regionalverband in Verbindung setzen.