Endergebnisse der "Stunde der Wintervögel"

Kaum Eichelhäher in sächsischen Gärten gesichtet

Weniger Vögel am Futterhaus: Das Endergebnis der traditionellen Mitmachaktion von NABU und seinem bayerischen Partner, dem LBV liegt nun vor. Die 13. „Stunde der Wintervögel“ hatte am Dreikönigswochenende bei wenig winterlichem und dafür umso nasserem Wetter stattgefunden. Deutschlandweit haben mehr als 99.000 Menschen teilgenommen und trotz Regen und weniger Betrieb an den Futterstellen Vögel gezählt. Insgesamt haben sie fast 2,3 Millionen Vögel aus knapp 68.000 Gärten und Parks beim NABU gemeldet.

 

„Wir freuen uns, dass allein in Sachsen fast 5.000 Menschen das nasskalte Wetter nicht gescheut und in Gärten und Parks rund 112.000 Vögel gezählt haben“, so Katharina Schröder, Sprecherin des NABU Sachsen. „Durchschnittlich wurden etwa 35,9 Vögel pro Garten gesichtet. Das ist, wie bereits vorab von den Ornithologen vermutet wurde, etwas weniger als im Vorjahr.“ Ursache könnte der milde Winter sein, der dafür sorgt, dass typische Wintergäste aus Nord- und Osteuropa, wie der Bergfink, vermutlich in ihren Brutgebieten geblieben sind und sich den energiezehrenden Zug gespart haben. Auch die Waldvogelarten wie Buchfink, Buntspecht und Kernbeißer wurden weniger häufig gezählt. Hier dürfte das Mastjahr der Grund sein. Durch die große Fülle an Baumfrüchten bleiben die Vögel eher im Wald und kommen seltener in die Siedlungen.

 

Besonders deutlich wurde dies beim Eichelhäher. Bundesweit wurde der bunte Waldvogel mit 0,34 Exemplaren pro Garten so selten wie noch nie bei der Stunde der Wintervögel gesichtet. In Sachsen kam er mit 0,53 Exemplaren pro Garten deutlich häufiger vor. Dennoch ist die Zahl der Sichtungen um mehr als ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Grundsätzlich ist es zwar nicht problematisch, wenn weniger Vögel in die Gärten kommen, weil durch ein Mastjahr mehr Futter im Wald vorhanden ist. Allerdings kommen die Mastjahre in den vergangenen Jahren in immer kürzeren Abständen, vermutlich aufgrund der Klimakrise. Das häufige Massenfruchten kann die Bäume auszehren und so auf lange Sicht auch zum Problem für die Vogelbestände werden.

 

In Chemnitz wurde die Kohlmeise mit 4,72 Sichtungen pro Garten am häufigsten gezählt. Auch der Haussperling, auf Platz 2 mit 4,33 Sichtungen, wurde in fast jedem Garten gesehen. Dahinter folgen Blaumeise, Amsel und Rabenkrähe.

Am 13. Mai laden wir alle Vogelfreunde zu unserer Exkursion auf die Obstwiese in Hilbersdorf ein. Dort werden wir anlässlich "Der Stunde der Gartenvögel" die gefiederten Tiere zählen.

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